Die 7 größten Erziehungsfehler bei Welpen
1. Vermenschlichung
Für uns Menschen sind die Hunde wie Familienmitglieder. Durch unsere Neigung, menschliche Gefühle und Verhaltensweisen auf die Fellnasen zu übertragen, interpretieren wir deren tatsächliche Intention oft falsch. Grundlage Nr. 1 ist also das Verständnis über Körpersprache und Kommunikation der Vierbeiner. Hunde nehmen die Umwelt ganz anders wahr, als wir selbst. Denke also immer daran und behandle deinen Hund wie einen Hund. Ganz besonders oft passiert die Vermenschlichung übrigens bei den ganz kleinen Hunden, wie Chihuahua & Co.
2. Kommunikationsfehler
Anders als wir Menschen kommunizieren Hunde zum größten Teil über Körpersprache. Visuelle Kommunikation, d.H. das was wir sehen, macht einen großen Teil der hündischen Kommunikation aus. Ein Hund reagiert meist viel besser auf ein körpersprachliches Signal „z.B. ein erhobener Zeigefinger“, als auf ein akustisches Signal wie z.B. „Sitz“. Das beste Beispiel für Kommunikationsfehler ist das nach vorne beugen. Wir Menschen beugen uns nach vorn, um den Hund herzulocken, er ist ja als Welpe auch sehr klein, also bücken wir uns. Aus Hundesicht ist diese Körperhaltung aber sehr bedrohlich. Es kann also sein, dass der Welpe unsere Absicht missversteht. Je klarer du bist, desto einfacher ist es.
3. Mangelnde Konsequenz
Der kleine Welpe ist ja so süß man kann es doch mal durchgehen lassen. Falsch! Nur durch konsequentes Handeln kann ein Hund lernen, welche Regeln gelten und was von ihm erwartet wird. Darf er heute mal auf das Sofa, morgen wieder nicht, kann er nicht verstehen was eigentlich gilt. Wenn wir Menschen eine Regel einführen, dann muss diese immer konsequent durchgezogen werden. Im schlimmsten Fall nimmt der Hund seinen Mensch nicht ernst.
4. Kurz mal Gassi ist ausreichend
Bereits vor der Anschaffung eines Hundes sollte vor allem die Zeit für Ausbildung und Beschäftigung berücksichtigt werden. Wer denkt, dass eine Runde morgens und abends um den Block ausreichen, um einen Hund ausreichend zu beschäftigen, der irrt. Oft ist es genau diese Unterbeschäftigung, die zu ersten Problemen führt. Achtet bei der Beschäftigung vor allem auch auf eine gesunde Mischung aus körperlicher und geistiger Auslastung. ABER: ein zu viel an Beschäftigung ist ebenfalls nicht Gesund! Vor allem bei sehr aktiven Rassen, wie z.B. Australian Shepherd, Border Collie, Malinois, etc. haben Menschen oft im Kopf, dass diese Hunde auch mal "richtig" ausgelastet werden müssen. In der Welpenzeit ist vor allem aber auf ausreichende Ruhezeiten zu achten, damit die Hunde dieses auch lernen!
5. Das macht der mit Absicht
Jeder Welpenbesitzer kennt es: einmal kurz nicht aufgepasst und schon hat der Kleine wieder auf den teuren Teppich gepullert. „Das macht der mit Absicht“, sagen da viele. Falsch! Der vermeintlich schuldbewusste Blick, die eingeklappten Öhrchen und das Ducken sind kein Anzeichen von schlechtem Gewissen, sondern vielmehr eine Reaktion auf die menschliche Körpersprache. Was der Hund vermutlich bisher schon gelernt hat ist, dass Herrchen und Frauchen auf das Pipi nicht begeistert reagieren. Unsere Körpersprache und der Ärger in der Stimme sind es, auf was der Hund reagiert. Das Verhalten des Hundes ist nichts weiter als ein Beschwichtigungsversuch uns freundlich zu stimmen.
6. zu wenig Pause
Wir Menschen neigen oft dazu schnell Ergebnisse sehen zu wollen. Dabei wird der Hund meistens durch zu viele Wiederholungen in der Übung überfordert. Habt immer im Hinterkopf, dass Hunde erst in der Ruhepause tatsächlich lernen, denn erst dann werden die Synapsen im Gehirn gebildet. Achtet bei euren Übungen lieber mehr auf die Qualität: lieber wenige gute Übungen, als viele schlechte. Passieren zu oft Fehler, geht wieder einen Schritt zurück in der Schwierigkeit. Ein Welpe im Alter von 9 Wochen sollte ca. 20 - 21 Stunden des Tages "dösen, schlafen, ruhen"! Kommt dein Welpe nicht zur Ruhe? Dann melde ich gern bei euch und wir unterstützen Dich dabei!
7. grobe Behandlung
Hunde lernen vor allem durch positive und negative Erfahrungen. Damit ein Verhalten wiederholt wird, braucht es Wiederholungen die positiv verknüpft werden. Negative Erfahrungen sind jedoch schneller gelernt als positive. Tritt das Herrchen dem Welpen unachtsam auf die Rute, so hat der Vierbeiner schnell gelernt, dass er sich nicht direkt hinter Herrchen stellen sollte. Ein grober Umgang mit dem Welpen wird also schnell zu einem Beziehungskiller. Und leidet die Beziehung, wird es schnell zu Problemen kommen.
Alle Infos zu unserem Welpen-Intensivcoaching!